Yannis ist eine Institution in Kalamaki.
Er gehört sicher zu den Originalen von Kalamaki, einem kleinen Dorf ganz im Süden Kretas: Yannis. Vor 14 Tagen liefen wir uns zufällig über den Weg und haben uns doch irgendwie wiedererkannt. Und das nach 18 Jahren, solange bin ich nicht mehr da gewesen, in Kalamaki, das reich an Bauruinen ist und meist unvermieteten Luxusapartments und gesegnet ist mit Bewohnern, die freundlich, zuvorkommend und den Menschen zugewandt sind.

Und die über die Jahre krisenfest geworden sind. Yannis betreibt schon seit Jahrzehnten sein kleines Lokal, „Yannis typische griechische Küche“ so steht es auf einem schon etwas verwitterten blauen Schild für seine deutschen Gäste. Inzwischen liegt sein Lokal mit den blauen Holzstühlen in der 2ten Reihe. Viel hat sich geändert seitdem – er ist sich und seiner Art sein Lokal zu betreiben, treu geblieben. Bei ihm gab es keine Karte, nur Fisch oder Fleisch, und was es am Ende kostete, blieb unerfindlich, aber immer konsumentenfreundlich. Er ist zwar immer noch regelmäßig im Schatten der groben Häuser anzutreffen, regulär aufgemacht hat er nicht in diesem für alle schwierigen Corona-Jahr, auch wenn sich immer wieder einheimische Männer an seinem Lokal treffen zum Kartenspielen. Aber nächstes Jahr, da ist er optimistisch, will er sein Lokal wieder aufmachen – was sicher viele Menschen freuen würde. Unausgesprochen steht hinter der Ansage ein kleines Fragezeichen! Wie das ja im Moment bei vielen Menschen auf Kreta, die vom Tourismus leben, der Fall ist. Davon ganz ab gehe es ihm gut, versichert er. Nur Service und Kochen alleine gleichzeitig zu stemmen, das wäre wohl etwas viel in seinem Alter. Er hat übrigens auch mal ein Kochbuch herausgegeben, was er über sein Lokal vertrieb.